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Von Beginn an stand fest, daß bei der Ausweitung des Schulangebotes in Much bis zum Abitur auch der Raumbedarf für eine zu schaffende Oberstufe steigen wird. So wurden bereits vor sieben Jahren, als die Bauarbeiten für die Mensa des Schulzentrums begannen, auch erste Entwürfe für einen weiteren Erweiterungsbau vorgestellt. Damals war es der Wunsch der Politik, der Haupt- und Realschule ein Gymnasium anzugliedern. Heute ist es die stattdessen eingerichtete Gesamtschule, die im Zug ihres Anwachsens den entsprechenden Platz benötigt. Zum Schuljahr 2018/19 müssen weitere Klassenräume bereitstehen, um den Bedarf zu decken.
In der vergangenen Woche gab die Gemeindeverwaltung in der Sitzung des Schulausschusses einen Sachstandsbericht ab. Demnach hat sich bei den Vorplanungen bestätigt, daß die Bestandsgebäude von Haupt- und Realschule einen hohen Sanierungs- beziehungsweise Nachrüstungsbedarf aufweisen. Dies betrifft die Barrierefreiheit, den Brandschutz und energetische Belange. Ein in die Planung einbezogenes, auf Schulbauten spezialisiertes Architekturbüro aus Lohmar hat daher nicht nur Überlegungen zu einem Anbau, sondern auch zu einem Umbau der Altbauten angestellt.
Demnach ergäben die notwendigen Arbeiten die Möglichkeit, die Bauten nach modernen Erkenntnissen umzugestalten. So würden bislang Aufenthaltsräume sowie multifunktionale Lern- und Differenzierungs-Räume fehlen. Die Vorplanung sieht daher unter anderem Selbstlernzentren und ein Schülercafé vor. Außerdem soll die Lehrküche vergrößert werden.
Derzeit präsentieren sich die Gebäude, insbesondere die Realschule, mit dunklen, teils verwinkelten Gängen sowie Treppen zwischen den Gebäudeteilen als wenig einladend. Die notwendige Grundsanierung der Gebäude würde die Möglichkeit bieten, die Gebäude abschnittweise völlig zu entkernen und auf dem noch funktionsfähigen Grundskelett neu zu gliedern.
Im Falle der bisherigen Realschule könnte der offene ungenutzte Innenhof mit einer Glaskuppel versehen und in eine größere Zentralhalle einbezogen werden, um die sich die Klassenräume gruppieren. Tageslicht soll von dort auch in den zentralen Bereich des Untergeschosses fallen. Mit dem Umbau soll zudem erreicht werden, daß aus den beiden benachbarten Schulgebäuden, die derzeit drei Schulformen beherbergen, eine funktionale Einheit wird, die den Abläufen der zukünftig allein verbleibenden Gesamtschule entspricht.
Um den Umbau zu ermöglichen, soll zunächst der für die Oberstufe bestimmte Neubau errichtet werden. Hierfür ist nach wie vor die abschüssige Wiese zwischen der Mensa und dem Eichenweg im Süden des Geländes vorgesehen. Eine bereits erstellte Raumplanung sieht ein viergeschossiges Gebäude vor, dessen Kursräume auf den einzelnen Etagen ebenfalls jeweils um einen zentralen Vorraum angeordnet sind, Diese sollen der Vorplanung nach mit breiten Treppen verbunden werden, die auch als Sitzmöglichkeit dienen können.
Neben der Oberstufe soll der Neubau sämtliche naturwissenschaftlichen Fachräume (Biologie, Chemie, Physik) aufnehmen, zusammen rund ein Dutzend. Dieser Umstand ermöglicht einen regulären Schulbetrieb während des abschnittsweisen Umbaus der Altbauten. Außer ebenerdigen Zugängen soll der Neubau in einem der Obergeschosse über eine wettergeschützte Brücke mit dem Vorraum der Mensa verbunden werden. Der bereits renovierte Trakt zwischen der Aula und dem unteren Schulhof ist für die Fachbereiche Kunst und Musik angedacht. Auf diese Weise gäbe es kurze Wege zur Bühne der Aula.
Neuerungen sind auch auf dem Schulhof der Realschule angedacht. Durch die Umgestaltung des Eingangsbereichs des Gebäudes würde das derzeitige eingezogene Überdach entfallen. Als dessen Ersatz könnte eine neue Wartehalle zwischen den Treppenabgängen auf dem Schulhof dienen, die damit auch näher an den Schulbus-Haltestellen liegen würde. Die zukünftig nicht mehr ausreichende Zweifach-Sporthalle könnte durch eine multifunktionale Dreifach-Halle, die auch als Versammlungsstätte für kulturelle Veranstaltungen dient, im rückwärtigen Bereich ersetzt werden.
Seitens der Politik kam die Frage auf, ob ein kompletter Abriß und Neubau der alten Schulgebäude nicht wirtschaftlicher sei. Eine solch umfangreiche Maßnahme wäre aufgrund des Raumbedarfs während des laufenden Schulbetriebs jedoch nicht durchführbar. Ein Neubau an anderer Stelle des Schulgeländes mit nachfolgendem Abriß der Altbauten sei mangels weiterer Freifächen nicht realisierbar.
Die Kosten der Neu- und Umbauarbeiten stehen noch nicht im Detail fest. Für die Sanierungsarbeiten der Altbauten sollen im Jahre 2017 Städtebau-Fördermittel beantragt werden. Der Neubau muß vermutlich ohne eine solche Förderung auskommen. Aufgrund des engen Zeitplans bis zur notwendigen Fertigstellung in nur eineinhalb Jahren müssen die Planung und Bauarbeiten zeitnah erfolgen. Ein vorzeitiger Baubeginn ist aber förderschädlich. Ein Versuch soll trotzdem unternommen werden. (cs)