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Ausweitung der Geschwindigkeits-Überwachung ab 2012

Hans-Peter Sperber, Annerose Heinze und Harald Pütz bei der Pressekonferenz

Übereinstimmend mit neuen gesetzlichen Bestimmungen des Landes planen die Kreispolizei und die Kreisverwaltung Änderungen in der Verkehrsüberwachung. Hintergrund sind nach Jahren des Rückgangs landesweit wieder gestiegene Zahlen von schweren Unfällen mit getöteten oder verletzten Personen, insbesondere solcher unter Beteiligung von Fußgängern oder Fahrradfahrern. Kreisdirektorin Annerose Heinze, Hans-Peter Sperber, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Rhein-Sieg, und Harald Pütz, Leiter der Verkehrssicherung beim Straßenverkehrsamt, stellten das neue Konzept diese Woche vor.

Hauptunfallursache der schweren Unfälle ist überhöhte Geschwindigkeit, sie wird als der "Killer Nummer 1" bezeichnet. Hochgerechnet bis zum Jahresende werden im Kreisgebiet 1.300 Personen bei Unfällen verletzt, bislang sind neun Todesopfer zu beklagen (im Vorjahr 10). Drei der Getöteten, also ein Drittel, sind überhöhter Geschwindigkeit zuzuordnen. "Viele dieser Menschen wären bei Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit gar nicht oder weniger schwer verletzt worden", so die Behörden.

Auch bei den - zumeist von diesen selbst verursachten - Unfällen mit schwächeren Verkehrsteilnehmern ist die Geschwindigkeit entscheidend. So sterben 80 Prozent der Fußgänger bei einer Kollision mit einem Fahrzeug, das 65 km/h schnell fährt, wogegen 80 Prozent überleben, wenn das Fahrzeug mit nur 50 km/h unterwegs ist.

Bei der Verkehrsüberwachung unterscheiden die Behörden zwischen drei Schwerpunkten. Der Kreis kontrolliert schwerpunktmäßig an "schutzwürdigen Bereichen", also an Kindergärten, Schulen, Altenheimen etc. Die Polizei legt das Augenmerk auf unfallauffällige Strecken. Hinzu kommen sonstige Gefahrenstellen. Einen neuen Schwerpunkt werden Bereiche mit häufigen Fußgänger- oder Fahrrad-Unfällen bilden.

Mobiles Radargerät der Polizei
Laser-Messgerät der Polizei

Die Tempokontrollen der vergangenen Jahre haben bereits zu Erfolgen der Maßnahmen geführt. So sank die Zahl der unfallauffälligen Strecken m Kreisgebiet von 89 auf 71. Aus dem Katalog heraus fielen zum Beispiel die Jabachtalstraße (B 507) zwischen Donrath und der Einmündung der K 13 nach Birk sowie die Bröltalstraße (B 478) zwischen Ingersau und Ruppichteroth-Büchel. Sie werden aber weiterhin überwacht, um das Entdeckungsrisiko aufrechtzuerhalten. Im kommenden Jahr sollen die geschwindigkeits-bedingten Unfälle weiter gesenkt werden. Aus diesem Grund sollen die Tempokontrollen im Kreis im Projekt "verstärkte Verkehrssicherheit" deutlich ausgeweitet werden.

Lasermessung eines LKW mit 79 km/h

Zu diesem Zweck hat die Kreisverwaltung ihr Personal für die Geschwindigkeits-Überwachung verdoppelt. So werden künftig beide vorhandenen Meßfahrzeuge im Zweischichtdienst von 6 Uhr bis 22 Uhr, teils auch später, sowie am Wochenende eingesetzt. Dazu kommen die kreisweit über 50 stationären Anlagen, die wechselweise mit 18 Kameras bestückt werden. Seitens der Polizei werden zusätzlich drei mobile Meßgeräte und ein Dutzend im Streifendienst verfügbare Lasermeßgeräte eingesetzt.

Das Hauptaugenmerk liege jedoch auf der Prävention. Gemäß dem neuen Erlaß des NRW-Verkehrsministeriums können die Kontrollstellen nun im Vorfeld veröffentlicht werden. Dies soll seitens der von der Polizei erfolgten Messungen auf der Website der Kreispolizei erfolgen ( Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.polizei-nrw.de/rhein-sieg-kreis ). Die Standorte der mobilen Meßfahrzeuge des Kreises, die zwischen rund 700 Meßstellen wechseln, werden wegen des hohen Aufwandes nicht vorab bekanntgegeben.

Im laufenden Jahr erfaßte der Kreis mit seinen mobilen Meßfahrzeugen rund 22.400 Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit über dem noch geduldeten Tempo, die stationären Geräte lösten rund 103.000 Mal aus. Die Folge waren Verwarn- oder Bußgelder von rund 2,8 Millionen Euro, dazu auch zahlreiche Fahrverbote. Die Polizei ermittelte in 1.900 Meßstunden circa 12.800 Geschwindigkeits-Verstöße, darunter 16 Prozent erhebliche Verstöße im Bußgeldbereich.

Mit dem ab Januar verfolgten neuen Konzept soll die Einsicht in die Notwendigkeit der Maßnahmen erhöht werden, indem verstärkt darüber aufgeklärt wird, warum an welcher Stelle Kontrollen durchgeführt werden. Die Akzeptanz der Messungen soll auch durch die Bekanntgabe der Meßstellen erhöht werden, was gleichzeitig zu einer Reduzierung der gefahrenen Geschwindigkeiten führen soll. Dabei soll nicht nur die Zahl der Messungen erhöht werden, auch die Kontrolldichte soll steigen. So kann es sein, daß mehrmals am Tag oder in der Woche an der gleichen Stelle gemessen wird. (cs)

 

22. Dezember 2011


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