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Seniorenheim 'Altes Kloster' von Amts wegen geschlossen

Erst vor einem Monat wurde der Neubau des Seniorenwohnheims im Bereich des 'Klösterchens' bezogen. Doch der Betrieb hielt nicht lange an, am Freitagabend spielte sich ein Drama im und vor dem Gebäudekomplex ab. Die bislang 23 Bewohner mußten ihre Räumlichkeiten und die Wohnanlage verlassen. Zuvor hatte die Heimaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises in Abstimmung mit dem Medizinischen Dienst die sofortige Schließung angeordnet, der Betrieb ist bis auf weiteres untersagt.

Am 04. November hatte eine erste Begehung der Einrichtung durch die Aufsichtsbehörde stattgefunden. Nach Auskunft der Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises wurden "schwerwiegende Pflegemängel" festgestellt. Dem Betreiber wurde mündlich angeordnet, die Mängel umgehend abzustellen. Bis zu einer Nachprüfung am 10. November sei jedoch keine wesentliche Verbesserung der Situation erreicht worden. Nur aufgrund einer Zusage, die Mängel zu beheben, sei der Betrieb nicht direkt verboten worden. Bei einer weiteren, unangemeldeten Kontrolle durch die Heimaufsicht und den Medizinischen Dienst der Krankenversicherer am gestrigen Freitagmorgen wurden erneut gravierende Pflegemängel vorgefunden, die bis zur Nichtvergabe oder fehlerhaften Vergabe von Medikamenten reichten. Wissentlich zu Schaden gekommen sei aber bislang keiner der Bewohner.

Die im Laufe des Tages mit der Betreiber-Gesellschaft geführten intensiven Gespräche hätten jedoch keine Aussicht auf eine kurzfristige Lösung erbracht. So erging um 18.15 Uhr der Beschluß zur sofortigen Betriebsstillegung. Weil "Gefahr für Leib und Leben" der Bewohner bestehe, wurde die Maßnahme trotz des ungünstigen Zeitpunktes am Abend angeordnet. Was folgte, war eine großangelegte Evakuierungsaktion des Hauses, die eine eilige Transportlogistik erforderte.

So war die Klosterstraße am Abend stundenlang vom Verkehr von Rettungswagen, Krankenwagen, Behinderten-Transportwagen und Kleinbussen der Hilfsorganisationen geprägt. Insgesamt 15 Fahrzeuge des 'Deutschen Roten Kreuzes' aus Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar, Hennef, Sankt Augustin und Bad Honnef, der 'Johanniter' sowie der 'Malteser' aus Rheinbach brachten einen nach dem anderen Bewohner, darunter auch bettlägerige Personen, in andere Einrichtungen innerhalb und außerhalb des Kreisgebietes, darunter nach Seelscheid und Drabenderhöhe.

Auch die mit dem Stichwort Räumungsalarm angeforderte Feuerwehr transportierte mehrere der Bewohner. Einzelne Senioren wurden von Angehörigen abgeholt, sie äußerten sich positiv über die Pflege-Zuwendungen im Haus. Bemängelt wurde hingegen, daß sie keine Begründung für die Schließung des Hauses erhalten hätten. "Ich finde das ungeheuerlich, abends im Dunkeln, die sind verrückt, die müßten zur Anzeige gebracht werden", bemerkte ein 90-jähriger Hausbewohner. Um einen reibungslosen Abtransport zu gewährleisten, sperrte die Feuerwehr zeitweise die Klosterstraße für den allgemeinen Verkehr. Wie und wann es im 'Klösterchen' weitergeht, wird frühestens kommende Woche beraten. (cs)

 

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14. November 2009


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