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"Wo wir sind ist vorne und oben", unter diesem Motto ging die achtköpfige Wettkampfmannschaft 'Die Zuchtbullen' bei den ersten Mucher Heufresser-Wettkämpfen am 28. Mai an den Start. Dass sie damit recht behalten sollten, zeigte sich am Ende des Tages. Nach einem spannenden Final-Kampf, den sie sich mit den 'Wilden Männern aus Kranüchel' lieferten, fraß die mit nur 690 Kilo Kampfgewicht relativ leichte Mannschaft als erstes Pastor Andreas Körner das dargebotene "Heu" (in Form von Kräutern) aus der Hand und gewann damit knapp vor ihren Gegnern.
Dicht umringt von Zuschauern mussten die beiden Teams am Raiffeisenplatz solange Heu stapeln, bis sie die Hand des evangelischen oder katholischen Pastors erreichten. Beide Gottesmänner schauten aus dem geöffneten Mund des (aufgemalten) Heufresser-Maskottchens mehrere Meter über dem Boden. Mit diesem Endkampf erweckten die Mucher die Legende wieder zu neuem Leben, nach der ja einst der Pfarrer die Mucher zum Heufressen gebracht hatte.
Dass sich das "Heufressen" auch lohnen kann, zeigte sich dann bei der Siegerehrung. Mit einem Scheck über 250 Euro, einem Gutschein für ein Spanferkel-Essen, einem 30-Liter-Fässchen und dem von Bürgermeister Alfred Haas überreichten goldenen Heufresser-Maskottchen zogen die Gewinner des Tages unter Applaus von der Bühne vor dem Kirchplatz.
Aber auch die unterlegenen 'Wilden Männer aus Kranüchel' hatten sich nicht umsonst bis ins Finale vorgekämpft. Für sie gab es einen Gutschein der Stadtwerke Bonn für eine Fahrt mit dem Museumsbus von Much nach Bonn für 15 Personen mit Museumsbesuch, einen Geldbetrag und ein Fässchen. Diesen Gewinn begrüßten die neun kernigen Männer und ihre Dame mit ihrem Schlachtruf "Zicke zacke, zicke zacke, Heu, Heu, Heu".
Aber es gab noch mehr Gewinner. Schließlich wurde das Erscheinungsbild der Mannschaften und der Heuwagen vom Publikum beurteilt. Einen Schönheitspreis erhielten die 'Niederbonrather Stoppelhopser' für ihren einfallsreichen, von einem Hahn aus Heu gekrönten Heuwagen. Für ihre Arbeit und ihre "Heuerfahrung" - die gaben sie als Grund dafür an, dass sie gewinnen wollten - belohnt wurden sie mit einem Gutschein für ein Spanferkel-Essen, einem 30-Liter-Fäßchen und einem Scheck über 115 Euro. Je nach Voting-Ergebnis erhielten auch alle anderen Mannschaften Geldbeträge in Form von Schecks, Gutscheinen für's Grillfest und "Pittermännchen" (Zehn-Liter-Fäßchen). Schließlich hatten sie alle den ganzen Tag über ihr Bestes gegeben.
Jeweils drei Teams gleichzeitig mussten im ersten Rennen eine 1,2 Kilometer-Strecke quer durch Much bewältigen und die drei Hindernisse am Rathaus-, am Lindenhof- und am Raiffeisen-Platz überwinden. Wer es ins Halbfinale schaffte, musste das Ganze in verkürzter Form noch einmal hinter sich bringen, bevor er zum finalen "Heufressen" am Raiffeisenplatz zugelassen wurde.
Die Startnummern waren zu Beginn der Heufresser-Nacht am Vorabend vom Bürgermeister und dem Vorsitzenden des Vereins Much Marketing, Karl-Werner Schmitz, per Los ermittelt worden. Während ihre Wettkampfsongs gespielt wurden, liefen die zum Teil karnevalistisch kostümierten Teams samt Wagen ein und stellten sich mit ihrem Motto auf der Bühne der Öffentlichkeit vor. Dass einige von ihnen ihre Fans mitgebracht hatten, war nicht zu überhören. Unter einem sogenannten "Magic Sky", der von der Dr.-Wirtz-Straße bis zum Kirchplatz über die für den Verkehr gesperrte Hauptstraße gespannt war, drängten sich trotz strömenden Regens die Besucher, um bei der Teamvorstellung, der Startnummernermittlung und der von 'Disco 74' ausgerichteten anschließenden Party dabei zu sein.
Und nachdem Petrus am nächsten Tag dann schließlich doch noch ein Einsehen hatte, gingen am Sonntag, nach der Open-Air-Messe am selben Ort, um 12 Uhr die 'Heroes', die 'Hüher Heu Orsen Karren' und die 'Loßkitteler Kaltblütler' als erste bei strahlendem Sonnenschein ins Rennen. Als nächste am Start waren die 'Niederbonrather Stoppelhopser', 'De Wohlbellig' (Ernteverein Wohlfarth) und 'Coolpeng' (Kolping Jugend). An dritter Stelle rannten 'Die Löbullen', 'Die Zuchtbullen' und die 'Marienfelder Heuschnepfen' los, als letzte starteten 'Die wilden Männer aus Kranüchel' die 'Eckeser Heuflitzer' und die 'Gerlekuser Heuschwänze'.
Die Zuschauer feuerten die Wettkämpfer kräftig an und nutzen die Pausen zum Bummel durch die verkaufsoffenen Geschäfte, wo es galt, 100 versteckte Heufresser-Maskottchen zu finden. Die Gewinner erhielten von 'Much Aktiv' Einkaufsgutscheine im Wert zwischen 100 und 420 Euro. Die kleinen Gäste tobten derweil durchs Heu oder genossen das Pony-Reiten, das in der Dr.-Wirtz-Straße angeboten wurde. Dort präsentierten sich auch die Direktvermarkter mit frischem Joghurt, Forellen, Käse oder Produkten aus Honig. Selbst Honig-Eis und Honig-Waffeln konnte man sich schmecken lassen.
Vor dem Finale zeigten dann noch die Honoratioren von Much in einem Spaß-Rennen am Lindenhof-Platz, dass auch sie in der Lage sind, die Heu-Disziplinen wie Heuballen-Balancieren über Wasser mit anschließendem Stapeln zu bewältigen. Den Abschluss der grandiosen Gemeinschafts-Veranstaltung von 'Much Marketing', 'Much Aktiv' und der Gemeinde, zu deren Gelingen neben den unermüdlichen Organisatoren - allen voran Falko Hartmann und Karl-Josef Eschbach - auch über 150 Helfer beigetragen hatten, bildete ein Jazz-Konzert der Bigband 'Public Rehearsal'. (is)
29. Mai 2006
Die vier Meter hohe Heufresser-Figur am Mucher Kreisel wies auf die Wettkämpfe hin
Statt eines Pokals erhielten die Sieger diesen rund 15 cm hohen vergoldeten Heufresser
Ein Hahn überragte den in der Wertung des Publikums siegreichen Heuwagen der 'Niederbonrather Stoppelhopser'
Die Hirsch-Apotheke prägte eine Sonderausgabe der 'Much-Mark' mittels einer historischen Spindelpresse